Das zweite Jahr Main, Main-Donau-Kanal, Donau bis Budapest ( Teil 2 )

Alle zwei Jahre holen wir das Boot aus dem Wasser und kontrollieren das Unterwasserschiff. Das war in 2012 auch wieder fällig und dazu haben wir im April 2012 die Helling der Firma Eitel Schneider in Budenheim benutzt.

 

Am 1.5.2012 ging es dann los, erst nach Oppenheim zur Straßentankstelle am Rhein und dann zu der ersten Mainschleuse. Wir sind an diesem Tag noch bis Frankfurt Niederrad gekommen und haben dort beim PSV Frankfurt eine freundliche Aufnahme gefunden. Besonders die Hilfe der Vereinsmitglieder beim Festmachen war riesengroß, denn die Anlegestege sind für so ein langes Boot eigentlich nicht geeignet. Bei der Abfahrt am 10.5. ist der Hafenmeister, Herr Hess vormittags extra gekommen, um uns beim Ablegen zu helfen. Dafür nochmal hier unser herzlicher Dank.

 

Am Tag nach der Ankunft haben wir zuerst das Auto von Mainz geholt. Das haben wir bei jedem längeren Aufenthalt immer als Erstes gemacht. Bis zur Donau sind wir mit den Fahrrädern zurück gefahren, um das Auto zu holen. Wir haben also nebenher die Fahrradwege am Main, am Kanal und große Teile des Donauradwegs kennengelernt. Damit bekommt man immer schon einen ersten Eindruck von der Region, in der man jetzt ist.

 

Zunächst machen wir in jeder größeren Stadt eine Rundfahrt mit dem Touristenbus, dann weiß man schon mal, wo man nicht hingehen muß. In Frankfurt haben wir die Aussicht (Bild 9) von einem der Hochhäuser über Frankfurt (Bild 10) bewundert und waren im Senkenberg Museum. Fahrrad fahren am Main in Frankfurt und Offenbach ist ziemlich anstregend, weil es einerseits viele Raser gibt, andererseits die Fußgänger keinen eigenen Weg haben. Danach wurde es besser und erst in der Wachau wieder gefährlich, wenn dort die Radtouristen von den Passagierbooten in Riesengruppen auftauchen.

Bild 10

Nach der Übernachtung an der Schleuse Krotzenburg, sind wir dann nach Aschaffenburg zu dem Verein Nautilus gefahren und haben dort einige Tage verbracht. Die Vereinsmitglieder haben uns sehr geholfen mit Informationen über den Main. Wir haben uns immer im Fahrwasser aufgehalten, die Strömung ist ja sehr gering und zum Anlegen die WSA Schiffe benutzt, die im Oberwasser am Stauwehr liegen. Die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit und haben meistens keine Einwände gehabt – manchmal mußten wir früh weg, weil die Schiffe benötigt wurden. Auch an den Schleusen war das Übernachten nach Absprache mit dem Schleusenpersonal meistens möglich.

 

Neu für mich war, daß die Schlösser am Main größtenteils nach dem 2.Weltkrieg neu aufgebaut worden sind und im Innern nur sehr wenig genutzt werden. Es sind mehr leere Hüllen. Nun ja, wir haben uns die Innenstadt von Aschaffenburg angeschaut und das Schloß besichtigt.

 

In Miltenberg haben wir einen sehr schönen Liegeplatz direkt an der Stadt gefunden und sind dort drei Tage geblieben. Man liegt da doch ruhig gegenüber einer Tankstelle. Unvergessen ist das Gespräch mit einem Camper, der einen Militär-LKW umgebaut hat und ebenfalls mit einem OM346  Motor unterwegs war.

 

Nach Miltenberg setzte dann das Dilemma mit dem undichten flexiblen Frischwassertank ein, der zwar mit Plastik Reparaturset abgedichtet werden konnte, aber doch immer das Auspumpen des Wassers mit Übernachten im Hotel erforderlich machte. Problem ist, daß ich heute keinen Hersteller mehr finde, der einen flexiblen Tank nach Maß fertigt. Falls ein Leser einen Hersteller kennt, bitte ich ihn, mir die Adresse zu nennen.

 

In Wertheim (Bild 11) haben wir nicht angelegt, da uns die Stadt gut bekannt ist.

Bild 11

Die Mainschleusen (Bild 12) waren leichter zu fahren, als wir uns das gedacht hatten, weil sie alle relativ niedrig sind und nur Ventile in den Toren haben. Hinten hat man also nie Strömung, im Gegensatz zu den großen Schleusen, wo das Wasser aus dem Boden eingelassen wird.

Bild 12

Danach ging es weiter mach Lohr, wo wir auf einem Campingplatz die Wäsche waschen konnten. Das ist immer schwierig, wenn man keinen Hafen mit Waschmaschine und Trockner findet. Von Lohr aus haben wir Rothenfels besucht und eine Spessart Wanderung unternommen. Auch hier waren die 4 Tage schnell vorbei.

 

Der Besuch des Käppele (Bild 13b) in Würzburg war beeindruckend, ebenso wie der Blick (Bild 13a) über den Main.

 

13 b
Bild 13 a

So sind wir in Bamberg angekommen, wo auch ein Österreicher angelegt hatte - also gab's die ersten Tipps über die Schleusen im Kanal und für die Fahrt auf der Donau. Die Angabe, wo die Schwimmpoller sind, fehlt ja meistens in den Plänen (zumindest waren keine in unseren Plänen eingezeichnet). Leider war in Bamberg Landesgartenschau und dadurch der Zugang zum Hafen ziemlich eingeschränkt. Auch gab es nur Brunnenwasser, weshalb wir erstmals Micropur benötigt haben. Zum Trinken benutzen wir das Wasser aus dem Tank nie, dafür haben wir einen kleinen 15 Liter Tank mit Silberlöffel und haben bisher so alle gesundheitlichen Probleme vermieden.

 

Der Besuch von Bamberg hat sich sehr von den anderen Städten unterschieden, weil die Stadt im 2.Weltkrieg nicht zerstört worden ist. Auch hier gab es natürlich die Tipps von den Mitgliedern des Jachtklubs, welches Restaurant man aufsuchen sollte.

 

Am 11.6. sind wir dann aufgebrochen in den Kanal. (Bild 14)

Bild 14

In Nürnberg haben wir im Yachthafen gelegen, es gibt Waschmaschine und Rat, wo man hingehen sollte und wo es von Touristen überlaufen ist. Also haben wir die Touristenrestaurants vermieden und eine Wurstbraterei gefunden, die tolle Nürnberger Bratwürstchen serviert hat.

 

Wir hatten Glück und konnten im Germanischen Nationalmuseum die Ausstellung „Der frühe Dürer“ besuchen. Es war wirklich ein Highlight, denn die Bilder kamen aus der ganzen Welt.

 

Im Hafen lag auch ein amerikanisches Segelboot, der auch die Donau passieren wollte. Wir haben mit ihm und mit dem WSA Amt über die Durchfahrt durch die hohen Schleusen diskutiert.

 

Dann ist die europäische Wasserscheide auf 406 Höhenmetern mit dem Denkmal erreicht. (Bild 15)

 

Bild 15

So sind wir denn am 19.6.2012 in der Marina Saal in Kehlheim angekommen, wo wir einen Monat geblieben sind. Neben dem Besuch des Klosters Weltenburg und der Befreiungshalle stand auch eine Heimfahrt auf dem Programm. Wir hatten jetzt immerhin die Donau erreicht.

 

Was uns am eisernen Tor erwarten würde, konnten wir am Donaudurchbruch zwischen Kloster Weltenburg und Kehlheim bereits sehen. (Bild 16). Schloß Prunn reklamiert Erinnerungsstätte des Nibelungenlieds zu sein; zumindest hat man dort eine Handschrift gefunden – hier der Blick vom Kanal (Bild 17) und der Blick vom Schloß (Bild 18)

Bild 16
Bild 17
Bild 18

Viele Boote, die die Donau passieren wollen, halten in der Marina Kehlheim, denn dort gibt es eine Tankstelle. Wir haben sogar einen finnischen Skipper mit seinem Segelboot getroffen. Einem holländischen Skipper mit Liegeplatz in Südfrankreich konnten wir mit einer Fahrt ins Krankenhaus helfen. Uns wurde empfohlen, in Bratislava Milan's Treff aufzusuchen, leider war es eine private Anlegestelle, als wir da waren. Deshalb habe ich in Bratislava nicht angelegt.

 

Regensburg und Wallhalla haben wir mir dem Auto von Kehlheim besucht. Beim WSA Regensburg haben wir auch den Fahrerlaubnisschein für die Donau bekommen, dessen Zweck uns allerdings verborgen geblieben ist und nach dem uns auch niemand gefragt hat. Der Donauradweg hat uns bis Regensburg geführt.

 

Weil wir die örtlichen Verhältnisse in Regensburg kannten, haben wir einen Tankstopp an der Schleuse Regensburg eingelegt (der Schleusenwärter hatte einer Übernachtung im Oberwasser zugestimmt), und sind dann zum Yachtclub Passau gekommen – nach einer Übernachtung beim Fischerstüberl in Geishoven.

 

Wir wurden im Jachtklub Passau freundlich empfangen und es war sehr schön. Dort haben wir zum ersten Mal richtig die Auswirkungen der großen Passagierboote erlebt, die mit Vollgas stromaufwärts fahren und die entsprechenden Wellen erzeugen, wenn man am Rand des Stroms liegt. Schwerpunkt ist immer die Zeit vor Mitternacht, weil die für die Touristen attraktiven Städte immer das Liegegeld bis 24:00 Uhr berechnen.

 

Von Passau aus haben wir auch den Radweg längs des Inn erkundet.

 

Nach dem Zusammenfluss von Donau und Inn ist die Donau nicht mehr blau gefärbt, sondern so grau, wie der aus dem Gebirge kommende Inn, der deswegen bei der Mündung in die Donau eine große Sandbank im Strom aufbaut (Bild 19). Der graue Sand prägt die Donau auch noch in Budapest.

 

Bild 19

Der heilige Johann Nepomuk hat uns vom Jochenstein bei der Vorbeifahrt gegrüßt. (Bild 20)

Bild 20

An der Schlögener Schleife haben wir in Obermühl festgemacht (war mal wieder kostenlos) und die Wanderschuhe angezogen und unser Boot von oben photographiert. (Bilder 21 und 22)

Bild 21
Bild 22

Nach Rücksprache mit dem Touristenamt durften wir in Linz an einem der großen Anleger im Strom übernachten. So lag man direkt in der Stadt und konnte das Zentrum zu Fuß erreichen (Bild 23). Linz wird natürlich von dem riesigen Stahlwerk der Voest-Alpine beherrscht. Wir haben auch ein Werk der Voest-Alpine in Giurgiu angetroffen.

Bild 23

Hinter dem Städtchen Grein geht es stromabwärts durch den Hößgang (Bild 24), der ebenso wie der Strudengau schon im 19.Jahrhundert durch Sprengen der Felsen entschärft worden ist. An die Arbeiten erinnert eine Tafel (Bild 25). Die Stadt hat von den Lotsen profitiert, bis heute durch die Schleuse Ybbs von der Strömung kaum noch etwas zu merken ist. 

Bild 24
Bild 25

In dem sehr schönen Hafen von Marbach bei Herrn Engel haben wir dann eine Woche verbracht und Maria Taferl und Stift Melk besucht. Das Bild (26)  zeigt die Symmetrie des Gebäudes. Von der Donau vor dem Stift ist heute nach dem Bau der Schleuse Melk nur noch ein kümmerlicher Arm  mit Anleger für die Passagierboote übrig geblieben (Bild 27)

 

Wir haben zwar in Krems übernachtet, aber die Wachau und ihre Winzer haben wir erst von Wien aus erkundet und so die Familie Schweighofer in Oberloiben gefunden.

Bild 26
Bild 27

Danach ging es nach Wien, wo wir uns auf der Anfahrt im Yachthafen Kuchelau angemeldet hatten. Kapitän Vesely hatte uns schon an der Schleuse Greifenstein erwartet. Neben dem Yachthafen gibt es ein Restaurant und wir lagen da wie auf dem Präsentierteller. Jeden Abend gab es mindestens einen Interessenten, der unsere Vietze kaufen wollte – aber wie schon in Mainz, wir verkaufen unser Boot nicht. Hier haben wir auch den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern der DTSG bekommen und so die Adresse ihres Agenten in Orsova erfahren, der sich dann in Rumänien um alles Wichtige gekümmert hat. Mittlerweile hat sich leider im Internet eine Seite entwickelt, die unsere Vietze überall ablichtet  – nicht nur in Mainz, sondern auch in Wien (Bild 28)

Bild 28

In diesem Jahr war es sehr heiß, Außentemperaturen bis zu 40° Celsius in Wien mit den entsprechenden Innentemperaturen. Im dritten Jahr war es dann viel erträglicher, schon Ende April in Budapest 32° Celsius und kein Regen. Es wurden dann aber nicht mehr als 36° Celsius den ganzen Sommer über. Eine große Plage sind die Mücken, die in der Abenddämmerung über einen herfallen. Durch die Erfahrungen des zweiten Jahrs hatten wir uns im dritten Jahr mit 30 Flaschen Autan bewaffnet. In Giurgiu gab es bei Kaufland ein Vernichtungsmittel, das elektrisch verdampft wird: Es hat zwar gut gewirkt, aber am Abend hat es immer Mücken geregnet.

 

Der Yachthafen Kuchelau ist gut für die Erkundung von Wien geeignet, weil er direkt an einer Bushaltestelle auf der Schnellstraße liegt, so daß man die Stadt gut mit Bus und U-Bahn erreichen kann und das Auto nur selten benutzen muß. Auch der Donauradweg führt direkt am Hafen vorbei. Wir sind bis Tulln mit dem Rad gekommen, denn da ist wieder eine Donaubrücke.

 

Ein Monat in Wien war vorgesehen, aber natürlich wieder nicht ausreichend – immerhin haben wir auch eine Wanderung im Wiener Wald geschafft (Bild 29). Leider war die Oper im August geschlossen, aber wir konnten eine Vorführung in der Spanischen Hofreitschule besuchen (Bild 30) Verständlicherweise war Photographieren während der Veranstaltung nicht erlaubt, wer will, kann sich einen Ausschnitt im Internet ansehen: „http://www.youtube.com/watch?v=F_QlKdNrzAU“.

Bild 29
Bild 30

Wir haben Wien auch zu Fuß und unterirdisch erkundet. Der Blick von oben zeigt, wie die Donau in Wien kanalisiert worden ist (Bild 31). Man erkennt Kahlenbergerdorf und den Yachthafen Kuchelau. Von dem Bach Wien aus dem Wiener Wald kommend, ist heute in der Stadt nichts mehr zu sehen, er fließt unter der Wienzeile und unter dem Naschmarkt (Bild 32).

Bild 31
Bild 32

Am Tag des Parlamentsbesuch bin ich zum ersten Mal mit der Geschichte Österreichs richtig konfrontiert worden, denn bis dahin hatte ich nicht verstanden, was die Niederlage der Türken vor Wien bedeutet hatte. Das wurde uns auf der Weiterfahrt immer deutlicher vor Augen geführt. Der alte Parlamentssaal mit den Sitzplätzen für die Abgeordneten des Vielvölkerstaats vor 1914 war ein Erlebnis für sich.(Bild 47) Ich mußte mir klarmachen, daß Orsova die Grenzstation nach Rumänien war und daß Siebenbürgen in Österreich lag. Diese Erfahrungen setzen sich im weiteren Text fort mit dem Besuch des ethnografischen Museums in Budapest und des Schlosses Peles in Sinaia in Rumänien.

Bild 47

Erstaunlich, was sich so Alles auf der Donau zwischen Wien und Budapest tummelt (Bild 33), aber ein Zusammenstoß mit einem Baumstamm (Bild 82) bei 60km/h dürfte fatale Folgen haben. Daneben gibt es noch einen Katamaran, der zwischen Bratislava und Wien verkehrt.

 

Bild 33
Bild 82

Wir haben Bratislava aber mit dem Zug aufgesucht (Bild 34). Man sieht die Altstadt links der Donau und das heutige Zentrum auf der anderen Seite. Schon am Bahnhof kann man steuerfrei und preiswert Zigaretten bekommen – man ist ja im Schengenland. In der Altstadt trifft man mehr Touristen als Slowaken, auf der anderen Seite ist es genau umgekehrt.

 

Der RailJet ist zwar kein ICE, aber mir hat er im Bahnhof Pöchlarn die Zeitung aus der Hand gerissen, weil er mit 200km/h durch den Bahnhof jagt. Dafür haben wir mit dem RailJet keine Verspätungen erlebt. Wir sind mit dem RaiJet von Budapest nach Wien und von Budapest nach Deutschland gefahren.

 

Eine Fahrt mit dem Riesenrad im Prater stand auch wieder auf dem Programm (Bild 35).

Bild 34
Bild 35

Vom 5.9.12 bis 7.9.12 bin ich dann von Wien nach Budapest geschippert, wo vorher schon mit Herrn Gabor Horvarth der Liegeplatz für den Winter in Ujpest vereinbart worden war. Der Steg ist abgeschlossen und das Werftgelände Tag und Nacht bewacht (Bild 36).

Bild 36

Nach Passieren der Donauauen unterhalb von Wien und der March Mündung mit der Burg Devin sieht man Bratislava vor sich (Bild 37). Es war ein Fehler, in der Einfahrt zum Schleusenkanal (Bild 38) von Gabcikovo zu ankern und nicht am gleichen Tag die Schleuse zu fahren, denn am nächsten Morgen hatte sich Wind in der Südwest Richtung erhoben, der in der Schleuse und an der Mauer zu unangenehmen Wellen führt. Festmachen an den Schwimmpollern in der Schleuse war deshalb erst möglich, nachdem der Schleusenwärter das Tor gehoben hatte. Wie schon in anderen Berichten zu lesen, sind die Schleusenwärter sehr hilfsbereit und hatten nach der Anmeldung auf mein Eintreffen gewartet, womit ich nicht gerechnet hatte. Man fährt in dem Schleusenkanal praktisch auf Höhe der Kirchturmspitze (Bild 83)

Bild 37
Bild 38
Bild 83

Man kann sich übrigens in allen Schleusen unterhalb von Österreich sehr gut auf deutsch verständigen, weil deutsch zu den Sprachen der internationalen Wasserstraße Donau zählt. Da es sich um eine internationale Wasserstraße handelt, muß die Flagge des Landes geführt werden, in dem man eindeklariert hat, sonst kann man früh morgens von der Grenzpolizei geweckt werden.

 

Wir haben mit dem Boot die Länder Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien aufgesucht. Nach Bulgarien sind wir nur mit dem Auto gefahren, um Ruse (leicht zu erreichen wegen der   Brücke der Freundschaft zwischen Giurgiu und Ruse. (Bilder 70 und 71) und das Felsenkloster  der Jungfrau Maria in Iwanovo im Tal des Flusses Rusenski Lom zu besuchen. (Bild 69)

Bild 69
Bild 70
Bild 71

Bis zum Frühjahr 2013 war die Brücke zwischen Giurgiu und Ruse die einzige Donaubrücke zwischen beiden Ländern. Erst jetzt gibt es zwischen Kalafat und Vidin eine zweite Brücke. (Bild 78)

Bild 78

Die Grenzpolizei aller Länder war immer sehr hilfsbereit und hat uns auf Nachfrage auch zum geeigneten Ankerplatz begleitet.

 

Den gigantischen Dom und die Brücke zwischen Eztergom und Sturovo haben wir erst im Mai 2013 von Budapest aus besucht. (Bild 39)

Bild 39

Wir haben den Liegeplatz in Ujpest über das Donau-Forum und die Vermittlung von Csabi gefunden. Herr Horvath verfügt über einen 25 Tonnen Kran. Wir hatten vereinbart, daß er das Boot im Winter aus dem Wasser holt, wenn das Eis kommen sollte. Dazu kam es aber in diesem Winter nicht. Man kann in der Werft alle anfallenden Arbeiten erledigen lassen. Herr Horvath betreibt einen Elektroservice und kann bei jeder Art von Problemen helfen. Bei der Rückfahrt wurde ein serbischer Eisbrecher überholt und so habe ich zum ersten Mal einen SKL Schiffsmotor in natura bewundern können. Wer Hilfe benötigt, wendet sich bitte über das Donau-Forum an Csabi.

 

Im Winter bin ich dann mehrmals mit dem Schlafwagen nach Budapest gefahren – wir hatten eine Vereinbarung mit dem Hotel Palota getroffen, wo es auch gutes Restaurant um die Ecke gab – ganz ohne Touristen.

 

Wieder bewährt hat sich die Fahrerei im Wagen mit Abteil, denn einmal war die deutsche Ehefrau eines der Geschäftsführer der ungarisch-italienischen Stahlwerke mitgefahren und wir haben uns 4 Stunden lang über die Entwicklung von Ungarn unterhalten, die sie nach vier Jahren in Ungarn viel besser kennt als ich. So kriegt man nach und nach einen Eindruck von den tatsächlichen Verhältnissen, die doch weit von dem abweichen, was man bei uns erfährt. Keine weiteren Ausführungen, denn für politische und wirtschaftliche Überlegungen ist hier kein Platz.

 

Wir hatten Glück und haben das Gleiche noch einmal im Zug von Novi Sad nach Kiskunhalas (Auto von Baja holen) erlebt, diesmal mit einer ehemaligen serbischen Lehrerin, die der ungarischen, serbischen, deutschen, spanischen, französischen, englischen und russischen Sprache mächtig war. Sie hat einen serbischen und einen ungarischen Pass und hat uns viel aus der Zeit berichtet, als Jugoslawien noch ein Staat war. Auch hier haben wir wieder feststellen müssen, daß Alles ganz anders ist, als bei uns dargestellt.