Bericht und Fotos: Manfred Sinkovic

Törnbericht zum Oste Konvoi 2016

Wir haben in diesem Jahr ein Revier befahren, in welches wir als Binnenländer nie beachten würden.                        Als jedoch die Einladung vom Landesverband Motorbootsport Niedersachsen kam, haben wir nicht lange gezögert, uns anzumelden.

 

 

Der Törn ging über die Oste, einem Nebenfluss der Unterelbe. Zugegeben, die Anreise zum Zielgebiet war länger als die Fahrtage mit dem Konvoi, aber es hat sich gelohnt.

 Die ersten Teilnehmer trafen sich bereits in Bremen an der Schlachte

Weiter ging über die Weser, Richtung Bremerhaven, wo es auch schon einiges zu sehen gab.

Hier bei der Werft Abeking & Rasmussenlag z. B. die 72,5 m lange Luxusyacht „CLOUDBREAK“ am Ausrüstungskai.

Die Agentur „SuperYachts Monaco“ hat das Projekt und den Bau im Auftrag des Eigners begleitet. Die „Cloudbreak“ soll auch für Charterfahrten zur Verfügung stehen. 

Bei Lürssen war die 90 m lange Phönix 2 sehen. Die Yacht wurde von einem polnischen Milliardär in Auftrag gegeben und liegt z. Zt. Für ein Re-Fit in der Werft

In der Leda Mündung in Vegesack liegt die Deutschland,  ehemaliges Segelschulschiff, welches von 1963 – 1990 im Dienst  der Bundesmarine auf den Weltmeeren unterwegs war

Sind aus früherer Zeit die Burgruinen als Relikte der Vergangenheit für uns anzusehen, werden unsere Nachfahren stillgelegte Atomkraftwerke „bestaunen“ dürfen, wie hier das AKW Unterweser, welches 2011 vom Netz genommen wurde.

Was dann da noch so alles auf der Weser unterwegs ist.

Kran, Paddelboot, Sportskollege, KÜMOS

In Bremerhaven sammelten sich weitere Konvoi Teilnehmer im Yachthaven des „Weser Yachtclub“

Von hier aus fuhren die Schiffe, unter 2,70 m Höhe, über die Geeste und den Haldener Kanal in Richtung Otterndorf, um dann, über einen kurzen Weg über die Elbe, in die Oste einzufahren.

Wir mussten aufgrund unserer Höhe außen herum fahren, das heißt über die Wesermündung, Nordsee und dann die Elbmündung zunächst bis Cuxhaven. Diese Strecke war 104 km lang und ging vorbei am Leuchtturm „Roter Sand“, „Alte Weser“ um Scharhörn und Neuwerk.

Da wir aufgrund der Tide erst mittags in Bremerhaven gestartet sind, waren wir froh, um kurz nach 20:00 Uhr die Kugelbake von Cuxhaven zu sichten.

Hier konnten wir dann in der Marina für only 20,00 € übernachten.

Danach fuhren wir nach ca. 20 Km auf der Elbe in die Oste ein. Eine recht unspektakuläre Flussmündung, nach passieren des Oste-Sperrwerk erreichten wir dann unseren Ausgangshafen, Neuhaus an der Oste.

Aufgrund der Liegekapazitäten der Vereine an der Oste, wurde hier der Konvoi geteilt und es fuhren somit 2 Gruppen Richtung Bremervörde. Wir blieben also mit „Chevignon“ in Neuhaus und konnten voll die Gastfreundschaft der Seglervereinigung Neuhaus / Oste genießen.

Ad hock wurde dann beim benachbarten Minigolfclub ein Grillabend organisiert, der keine Wünsche offen ließ. Die hatten alles, was wir brauchten, was die nicht hatten, brauchten wir auch nicht.

Die Oste liegt noch im Tidengebiet, darum sieht es bei Ebbe auch dementsprechend aus, trockengefallen sind wir aber nicht

Der nächste Tag führte uns ins 20 km entfernte Osten. Der dortige Wassersport-Club Osten e.V. hatte seinen Steg für uns freigemacht und wir konnten alle gut festmachen.

Hier konnten die Konvoi-Teilnehmer die historische Schwebefähre aus dem Jahre 1909 bestaunen und auch eine Überfahrt unternehmen. Der anschließende Besuch in dem Museum der Schwebefähre vermittelte einen detaillierten Überblick über dieses „historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“

Die Orte selbst, geben an der Oste nicht viel her, Landleben pur, für Städter wie wir, jedoch auch mal interessant wie die Leute hier leben, um uns dann wieder nach Großstadt zu sehnen. Heimat ist Heimat, für jeden unterschiedlich.

Diesen Eindruck bietet auch die Oste, idyllisch mäandert sie durch die Landschaft,  keine Spundwände, nur Binsen Schafe an den Ufern. Aufgrund der Tide erlebt man dann auch mal einen Fluss der rückwärts fließt

In Bremervörde erlebten wir am Samstag einen tollen Empfang, der Vörder-Yacht-Club, unterstützt vom Oste-Yacht-Club, hatte fast den kompletten Hafen freigemacht, um nun beide Konvois, mit insgesamt 24 Schiffen würdig zu empfangen und jedem einen Liegeplatz zu geben. Dieses ist ihnen hervorragend gelungen.

Nach dem „Anlegeschluck“, den die Mitglieder der Clubs austeilten, wurde ein gemeinsames Abendessen im Oste Hotel eingenommen. Hier wurden die Teilnehmer vom Vorstand des Yacht-Clubs und vom Bürgermeister der Stadt Bremervörde begrüßt.

Der Sonntag war noch Ruhetag, aber es gab keine Ruhe für die Crews. Es standen ein Besuch im Bachmann Museum, sowie einen geführter Rundgang durch den Erlebnispark Bremervörde auf dem Programm. Beides interessante Events. Die Einwohner dieser Stadt sagen “schön ist’s auf der ganzen Erde, am schönsten doch in Bremervörde“. Um die Wahrheit dieses  Spruches bestätigen zu können, hätten wir jedoch mehr Zeit benötigt, so glauben wir dieses dann mal. 

Am Montag verließen wir vor der geplanten Zeit den gastlichen Hafen, um gut mit genügend Wasser unterm Kiel den Rückweg anzutreten.

Die regionale Bremervörde Presse berichtete am Montag ganzseitig von unserem Besuch.